Verkehrsreferat

Der Arbeitskreis Nahverkehr wurde am 29. April 1993 auf Initiative der Eisenbahnfreunde Kraichgau e.V. gegründet. Die Zielsetzung war und ist die Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im nördlichen Kraichgau.

In der Anfangsphase der Aktivitäten stand zunächst die Verbesserung der Anbindung der Umlandgemeinden rund um Sinsheim im Vordergrund. So konnte bspw. in Zusammenarbeit mit dem ÖPNV-Unternehmen Hoffmann&Röhler der Fahrplan der Buslinie 782 (Sinsheim – Helmstadt-Bargen – Reichartshausen) für die Fahrgäste bedarfsgerecht optimiert werden. Ein weiterer Schwerpunkt stellt die Schienenanbindung von Sinsheim und seiner Region dar. So unterstützte der Arbeitskreis Nahverkehr maßgeblich die Umsetzungsaktivitäten zur Einführung des S-Bahn-Verkehrs im Kraichgau. Die S-Bahn verkehrt seit dem Jahr 2010. Nicht nur die S-Bahn ist ein wichtiges Element, sondern auch die Anbindung des Kraichgaus an den Fernverkehr der Deutschen Bahn AG. Dies betrifft vor allem den ICE-Knotenbahnhof in Mannheim. Der Arbeitskreis setzt sich hier für schnelle und umsteigefreie Verbindungen ein, die u.a. durch den Regionalexpressverkehr im Zweistundentakt umgesetzt werden.

Auch kreisübergreifend engagieren sich die Mitglieder des Arbeitskreises. Die Auflösung des Landkreises Sinsheim im Jahr 1972 hatte auch Folgen für den ÖPNV. Teile des ehemaligen Landkreises Sinsheim und damit auch viele Umlandgemeinden von Sinsheim wurden anderen Landkreisen zugeordnet. So kam es bspw. zu Situationen, in denen sich an der neuen Kreisgrenze Linienbusse begegneten, die Fahrgäste jedoch nicht von einem zum anderen Bus umsteigen konnten. Dies war bspw. nach der Kreisreform der Fall zwischen den Gemeinden Untergimpern (neu: Rhein-Neckar-Kreis) und Obergimpern (neu: Landkreis Heilbronn). Mit einer kreisübergreifenden Linienbusverbindung im Krebsbachtal (Bad Rappenau – Ober-/Untergimpern –Neckarbischofsheim - Waibstadt) hat der Arbeitskreis Nahverkehr dazu beigetragen, dass wieder eine regelmäßige ÖPNV-Verbindung eingerichtet werden konnte und die Fahrgäste umsteigefrei von einem zum anderen Landkreis reisen können. Auch der Aufbau des Touristikverkehrs auf der Krebsbachtalbahn geht auf die Initiative des Arbeitskreises Nahverkehr zurück. Durch entsprechende Verhandlungen mit der Deutschen Bahn konnte die Weichenverbindung in Neckarbischofsheim-Nord erhalten werden – ohne diese Weiche wäre heute keine Touristikverkehr dort möglich. Der seit mehreren Jahren verkehrende „Rote Flitzer“, ein Schienenbus der Baureihe 798, erfreut sich einer großen und regelmäßigen Nachfrage.

Dass auch nach über 25 Jahren die Aktivitäten nicht enden, zeigen die aktuellen Tätigkeiten des Arbeitskreises. Mit der Einrichtung einer Mobilitätszentrale im Gebäude des Sinsheimer Hauptbahnhofes soll eine Anlaufstelle für alle Fragen rund um den ÖPNV geschaffen werden. Dabei steht der ÖPNV-Kunde im Mittelpunkt.